Auszug aus dem Katalogtext von Dr. Markus Lörz zur Ausstellung
Holger Fitterer  „Das Leben ist ein Wind“ in der Städtischen Galerie Bad Wimpfen 2019

Das Leben, die Welt und der Lauf der Zeit sind elementare Bezugspunkte für die Kunst Holger Fitterers. In seinen großformatigen Gemälden bestimmen seit etwa 2010 vertikale Akzente die Komposition: Bahnen aus leuchtenden Farben in Abstufungen nebeneinander gesetzt, sich überlagernd, Kontraste bildend. Durch die Farb- und Hell-Dunkel-Kontraste wird Tiefenräumlichkeit in den vordergründig so flächig gebildeten Werken erzeugt. In unserer Wahrnehmung kommen unweigerlich Gedanken an Landschaften, Gärten mit grünen Rasenflächen und bunten Blumen auf. Auch fühlt man eine Nähe zu großen Werken der Vergangenheit, zu Claude Monets Seerosen in seinem Garten in Giverny, oder in den aktuellen Arbeiten die Beschäftigung mit dem Werk des italienischen Malers Caravaggio etwa. Die Kunstgeschichte ist neben der Natur eine der Inspirationsquellen des Künstlers. Hier stellt sich der Maler bewusst in die Tradition, bezieht sich auf sie, ohne jedoch Motive und Malweise zu übernehmen oder gar zu kopieren. Er nimmt diese künstlerischen Impulse auf, um sie weiterzuentwickeln, zu verdichten und zu abstrahieren, bis schließlich eigenständige Werke entstehen, in denen die Tradition lediglich fühlbar bleibt.